Université Populaire Quart Monde

Université Populaire

Am 17. Januar 2019 hatten wir unsere erste Université Populaire Quart Monde des Jahres. Diese hatte die Vorbereitung der Université Populaire Quart Monde Européenne zum Ziel, welche im nächsten Februar in Brüssel stattfinden wird.

An diesem Abend haben 22 Teilnehmer über die « Bedeutung der nationalen respektiv der europäischen Politik für die Familien, welche Erfahrung mit Armut haben », das Thema der Université Populaire Quart Monde Européenne, ausgetauscht.

Bei diesem Thema haben wir die niedrigen Löhne erörtert, die den Familien es nicht erlauben, anständig zu leben, das Wohnungsproblem (nicht genügend und zu teuer), mit dem viele Personen konfrontiert sind, sowie die Einweisung der Kinder in eine Institution, welches noch ein prägnantes Thema bei den Vierte Welt Aktivmitglieder (Militanten) bleibt.

Die Teilnehmer wurden in 3 Gruppen eingeteilt und jeder konnte das Thema auswählen, das ihm am besten ermöglichte, über seine Erfahrung zu sprechen. Dann fand in der Vollversammlung ein Austausch statt, bei dem die Zeugnisse, die verschiedenen Meinungen und die Lösungsvorschläge der Teilnehmer zusammengestellt wurden.

Hier unten einige Beispiele:

 

Zeugnisse:

« Wir können mit unserem Einkommen nicht gut leben, denn zum Teil ist es die Invalidenrente meines Mannes und die zwei Einkommen unserer Söhne. Ich erhalte nichts, den wir liegen über der Obergrenze, die uns ein Recht auf den REVIS geben würde. Aber ich leide darunter, von meinen Söhnen und meinem Mann abhängig zu sein. Manchmal machen meine Söhne mir ein Geschenk, aber ich kann mir nie selbst eine Freude machen. »

« Bei Caritas gibt es für die Obdachlosen Zimmer mit 7, 4 oder 2 Betten. Zuerst werden sie zur Verfügung gestellt, aber wenn die Besitznehmer den REVIS erhalten, müssen sie ziemlich schnell eine konsequente Miete zahlen (800 € das Zimmer). Des weiteren werden die Paare getrennt, denn man verlangt die Trennung von Männern und Frauen. »

« Viele Zimmer über den Cafés sind in katastrophalem Zustand, aber da die Leute nichts anderes finden, nehmen sie sie an. »

« Ich habe Probleme mit dem Haus, das ich (von meinem Vater) geerbt habe und das renoviert werden musste, aber die Firma hat vor 7 Jahren, während der Arbeiten betrügerischen Bankrott gemacht. Die Angelegenheit ist immer noch nicht geregelt und wir haben keine Mittel, die Wohnung bewohnbar zu machen. Ich traute mich nicht um Hilfe zu bitten, aus Angst, dass meine Kinder in eine Institution eingewiesen würden in Anbetracht unserer Lebensbedingungen. Keine Heizung, kein Badezimmer, die Feuchtigkeit dringt immer mehr in die Mauern…»

« Es ist gut, einen Zuschuss bei der Miete zu bekommen, aber die Privateigentümer vermieten lieber an Leute, welche die Mittel haben. »

Université Populaire

Vorschläge:

  • Es wäre gut, mehr passende Sozialwohnungen zu bauen, besonders für Familien mit 2 oder mehr Kindern;
  • Die Miete den Einkommen anpassen.
  • Es sollte erlaubt werden, in Gemeinschaft zu leben, ohne das Recht auf soziale Hilfen zu verlieren (REVIS, Zuschuss bei Miete);
  • Hilfen bekommen, um die Wohnung von Menschen, die in Armut leben, ausbessern zu können (die die Möglichkeit haben, eine Wohnung zu kaufen), ohne Arbeitsvertrag auf unbestimmte Zeit, wird ein Bankkredit verweigert.

Zeugnisse :

« Wir als Eltern, haben nichts zu sagen (kein Mitspracherecht). »

« Als meine Kinder in eine Institution eingewiesen wurden, durfte ich sie  während der ersten 2 Monate nicht sehen. Man sagte mir, das wäre so, damit die Kinder sich leichter ins Heim eingewöhnen könnten. »

Vorschläge:

  • Es wäre gut, wenn die vorgeschlagenen Hilfsmaßnahmen im Dienste der
    Familien ständen; die Tatsache, die Einheit zu wahren, sollte eine Priorität bei  
    den Institutionen sein ;
  • Das Besuchsrecht anerkennen : das Kind nicht nur 1 Stunde pro Woche sehen
    dürfen ;
  • In den Familien in Betracht nehmen, was ihre Stärken, ihre Eigenschaften, ihre Kämpfe ausmachen, und nicht nur ihre Schwierigkeiten ;
  • Der Mangel an Einkommen oder Wohnqualität sollte keine Bremse zum Fami-
    lienleben sein.