Volksuniversität Vierte Welt

Université Populaire

« Die Teilnahme war für mich befreiend, ich konnte mich öffnen und es wagen mich auszudrücken. Jetzt traue ich mich das zu sagen was ich denke, wenn ich nicht einverstanden bin mit der Schule, dem Internat oder beim Gericht. Die Volksuniversität Vierte Welt hat mir bei der Erziehung meiner Kinder geholfen. Dank der Erfahrungsberichte der Anderen kann ich meine Rolle als Mutter jetzt übernehmen. »

 

Gegründet 1972 durch Joseph Wresinski, basiert die Volksuniversität Vierte Welt auf dem Respekt vor der Lebenserfahrung der Menschen die in Armut und sozialer Ausgrenzung leben. Lebenserfahrung als Quelle des Wissens.

Anfang der 70er Jahre hat die Bewegung für die breite Öffentlichkeit Konferenzen über Armut organisiert mit namhaften Rednern. Die als Gäste eingeladenen Menschen aus schwierigen Verhältnissen haben zugehört, sich aber nicht getraut etwas zu sagen. Ihre Kommentare zu dem Gehörten konnten sie erst im Nachhinein ausdrücken. Joseph Wresinski, der ihnen genau zuhörte, erkannte damals, dass man eine andere Art von Treffen brauchte. Ein wirklicher Dialog zwischen den Ärmsten und den Personen in einem anderen Lebensumfeld braucht präzise Voraussetzungen (mit Blick auf die Vorbereitung, die Moderation, die Beziehung zwischen den Teilnehmern….).

Menschen in Armut und sozialer Ausgrenzung eine Stimme zu geben ist eine Grundvoraussetzung für eine gerechtere Gesellschaft.

Dafür muss man sich Fragen stellen über das Leben und die Erfahrungen von Menschen in schwierigen Situationen, was auch das Bewusstsein für die Probleme schärft und gemeinsames Wissen aufbaut.

In Luxemburg bringt die Volksuniversität Vierte Welt seit 1982 Menschen in Armut mit denen zusammen, die sich für sie engagieren. Es gibt sie heute in mehreren Regionen in Frankreich und mehr als 10 weiteren Ländern.

Kurzdarstellung der Ziele

  • die Würde der Menschen in Armut untermauern
  • seine eigenen Gedanken formulieren: ein Weg zur Befreiung durch Zuhören, Mitschreiben, Sprechen vor Anderen
  • die Erfahrung von Menschen in Armut sammeln als Zeugnis der Unteilbarkeit der Menschenrechte und der Kämpfer für diese Rechte
  • Treffen arrangieren zwischen den Armen und denjenigen die sich für sie einsetzen
  • ein gemeinsames Bewusstsein dafür schaffen dass Armut nicht unabwendbar ist
  • Mut schaffen in der Gesellschaft aktiv zu werden 
  • in den Dialog eintreten mit anderen Akteuren der Gesellschaft

Die Grundlagen

Die Volksuniversität Vierte Welt ist ein Ort der Identität. Sie ermöglicht es isolierten Menschen sich zu begegnen, eine auf Stolz basierte gemeinsame Geschichte aufzubauen, gemeinsame Ideen zu entwickeln mit Stolz, Würde und Respekt.

Die Volksuniversität Vierte Welt ist ein Ort des Dialogs. Nicht nur des Dialogs zwischen Armen, sondern des Dialogs mit allen Bürgern. Sie steht allen Bürgern offen die sich für den Kampf gegen Armut und soziale Ausgrenzung einsetzen wollen, basierend auf der persönlichen Erfahrung derer, die ein sehr schweres Leben haben. Die Teilnehmer müssen auch bereit sein ihre Erfahrungen zu teilen. Dieser Dialog funktioniert nicht von alleine, man muss sich darauf vorbereiten.

Die Menschen mit sozialer und politischer Verantwortung werden auch zu diesem Dialog eingeladen. Mit ihrem Wissen und den Ideen der in Armut lebenden Menschen können die Verantwortungsträger ihre Ideen weiterentwickeln und einen Wandel in der Gesellschaft herbeiführen.

Die Volksuniversität Vierte Welt ist ein Bildungsort der Gedanken und Worte. Es ist ein Lernprozess, die Gedanken zu strukturieren, eigene Worte zu finden, sich verständlich auszudrücken, Verantwortung zu übernehmen, lernen zuzuhören und aufzunehmen.


Wie auch immer die Animation aussieht, die zentrale Arbeit kreist um Gedanken und Worte. In diesem Sinne ist es ein einzigartiger Ort, wo man die Reflexion auf der Grundlage der Erfahrungen derer, die die Armut leben, ernst nimmt.

Die Volksuniversität Vierte Welt ist ein Ort der Ausbildung für engagiertes Auftreten. Die Teilnehmer werden ermutigt auf die zuzugehen die allein sind, damit auch deren Rechte respektiert werden und um die Menschen in Armut in ihrem täglichen Leben zu unterstützen. Jeder Einzelne der sich für den Kampf gegen Armut und soziale Ausgrenzung rüsten will ist bei der Volksuniversität Vierte Welt herzlich willkommen.

UP

Donner la parole à des personnes en situation de pauvreté et d’exclusion sociale est une nécessité pour bâtir une société plus juste.

Cela demande une démarche de se laisser questionner par ce que vivent et expérimentent les personnes en situation difficile, ce qui favorise aussi des prises de conscience et construit un savoir commun.

Au Luxembourg, depuis 1982 l’Université Populaire Quart Monde réunit des personnes en situation de pauvreté et celles qui s’engagent à leurs côtés. Elle existe aujourd’hui dans plusieurs régions en France et dans une dizaine d’autres pays. 

Les objectifs en bref

  • affirmer la dignité des personnes en situation de pauvreté
  • bâtir sa propre pensée:  un chemin de libération  par les moyens de l'écoute, de la prise de notes, de la prise de parole devant témoins
  • rassembler les expériences des personnes pauvres qui sont révélateurs de l'indivisibilité des droits de l’homme et acteurs de combat pour ces droits
  • établir une rencontre entre pauvres et ceux qui s'engagent à leur côté
  • bâtir une conscience commune, la pauvreté n'est pas une fatalité individuelle
  • bâtir une connaissance mobilisatrice pour agir dans la société
  • entrer en dialogue avec les autres acteurs de la société

Les fondements

L’Université Populaire Quart Monde est un lieu d’identité, car elle permet à des gens isolés de se remettre ensemble, de bâtir une histoire commune basée sur la fierté, de construire une pensée collective et de se retrouver dans la fierté, la dignité et le respect.

L’Université Populaire Quart Monde est un lieu de dialogue, non pas de dialogue entre pauvres, mais dialogue avec l’ensemble des citoyens. Elle est ouverte à tous les citoyens solidaires qui veulent se former à la lutte contre la pauvreté et l'exclusion sociale à partir du vécu de ceux qui ont la vie très dure. Les participants doivent aussi être prêts à partager leur savoir. Ce dialogue ne se fait pas naturellement, il faut aussi s’y préparer.

Des personnes portant une responsabilité dans la vie sociale et politique sont à un moment donné  invitées au dialogue. En partageant leur savoir et en apprenant de la réflexion des personnes en situation de pauvreté, ces invités contribuent  ainsi à aller plus loin dans la réflexion commune et à activer un changement dans la société.

L’Université Populaire Quart Monde est un lieu universitaire de pensée et de parole.
C’est tout un apprentissage pour bâtir sa pensée, trouver ses propres mots, avoir une expression compréhensible de tous, prendre une responsabilité, apprendre à écouter et à prendre note.

Quelles que soient les formes d’animation prises à l’UPQM, le travail central se fait autour de la pensée et de la parole. En ce sens, elle est un lieu unique où on prend au sérieux la réflexion basée sur l’expérience de ceux qui vivent la pauvreté.

L’Université Populaire Quart Monde est un lieu de formation au militantisme.
Les participants y sont encouragés à aller à la rencontre de ceux qui restent seuls, pour que leurs droits soient aussi respectés et pour défendre au quotidien les personnes en situation de pauvreté. Toute nouvelle personne qui veut se former à la lutte contre la pauvreté et l’exclusion sociale est la bienvenue à l’Université Populaire Quart Monde.