Überlegungen und Kreativität

Table

« Meine Tochter stand mir zur Seite.

Der Papierkram ist eine andere Welt für mich, ich verstehe nichts davon. Ich konnte auf sie für die administrativen Angelegenheiten zählen, sie hat verhindert, dass ich Probleme hatte, sie hat mich überallhin begleitet. Nach und nach hat sich meine Lage geregelt. Ich hatte kein Einkommen. Sie hat die Schritte für mich unternommen. Die administrativen Kontakte und die Sprechstunden beim Arzt taten sich über Internet oder Telefon. Meine Tochter hat das alles für mich gehandhabt, ich weiß nicht, was ich ohne sie gemacht hätte. Erst nach der Aufhebung der Ausgangssperre bin ich wieder auf den Friedhof gegangen, an das Grab meines Gatten, der erst vor einigen Monaten gestorben ist.

Ich bin froh eine Tochter zu haben, die sich mit den Computern auskennt. Sie konnte das Notwendige machen und so meine Probleme lösen. Was mir unsagbar gefehlt hat, das sind meine Enkelkinder, ihr Lachen.  Mit meinen zwei Töchtern, die im Heim sind, konnten wir via Messenger anhand der Webcam kommunizieren.

Ein großer Dank gilt meiner Freundin Fabienne und ihrer ganzen Familie, die mich während der Pandemie bei sich aufgenommen haben. Es war nicht und ist nicht leicht für mich, allein zu Hause zu bleiben. Mein Gatte ist jetzt schon seit acht Monaten tot und ich werde mir noch nicht klar, dass er mich verlassen hat.

Unsere Politiker hatten auch Probleme, sie mussten neue Vorschriften erfinden, um Ordnung in den Städten zu schaffen.

Die Menschen, die auf der Straße leben, konnten bei der "Stëmm" eine warme Mahlzeit abholen, der oft ein Stück Schokolade, Chips oder ein Kuchen beigelegt waren.

Seltsam war, dass die traditionellen, luxemburgischen Feiern abgesagt wurden, die Oktave, die Eemaischen, die Schueberfouer.

Der Straßenverkauf wird auch nicht stattfinden, nicht im Monat Juni, nicht im September. Vor dem Schulanfang hatten wir die Gewohnheit, bei den Einkäufen für die Kinder nach den günstigen Gelegenheiten zu suchen. So konnten wir sparen indem wir zu besseren Preisen einkauften. »

Lucie, Militantin