17. Oktober, Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut

17 octobre, Journée Mondiale du Refus à la Misère

« Am 17. Oktober habe ich meine eigene Misere und meinen Schmerz vergessen. Ich habe an all die Menschen gedacht, die nicht den Mut haben öffentlich aufzutreten aus Scham darüber, dass sie anders sind. An diesem Tag spreche ich für sie. »

Seit 1987 ist am 17. Oktober, dem weltweiten Tag zur Bekämpfung der Armut, in der breiten Öffentlichkeit die Stimme der Menschen zu hören, die in Armut und sozialer Ausgrenzung leben. Es ist die Gelegenheit gemeinsam mit ihnen die Misere zu bekämpfen. An diesem Tag haben sich Tausende aus allen Gesellschaftsschichten in Paris auf dem Trocadéro, dem Parvis des Libertés et des Droits de l‘Homme, versammelt. 

« Sie haben der Opfer von Hunger, Ignoranz und Gewalt gedacht. Sie haben ihre Überzeugung zum Ausdruck gebracht, dass Elend nicht unvermeidlich ist. Sie haben ihre Solidarität mit all denen bekundet, die rund um den Globus gegen die Zerstörung der Welt kämpfen. Überall wo Menschen gezwungen sind im Elend zu leben, werden Menschenrechte verletzt. Gemeinsam für den Respekt der Menschenrechte zu kämpfen ist unsere heilige Pflicht. »  Joseph  Wresinski

17 octobre

Dieser weltweite Tag drängt alle dazu Kenntnis zu nehmen von der Gewalt des Elends und dem Mut derer, die ihr jeden Tag wiederstehen. Dieser Tag bedeutet, die Brutalität von Verachtung und Demütigung zu beenden und Solidarität mit den am meisten Vergessenen zu zeigen. Menschen in extremer Armut in ihrem Kampf beizustehen heißt eine gleichberechtigte Beziehung mit ihnen aufzubauen. Es bedeutet gemeinsam mit ihnen Antworten gegen Ausgrenzung zu finden, basierend auf ihrem Leben und ihrem Wissen.


Die Welt leidet daran, die Intelligenz derjenigen zu ignorieren, die mit Armut kämpfen: Menschen, denen niemals Zeit und Raum gegeben wird, ihre Gedanken zu teilen, und die dennoch Tag und Nacht nachdenken und für das Leben ihrer Familie und die Würde aller kämpfen.

Der 17. Oktober ist jedes Jahr aufs Neue die Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass ihre Erfahrung und ihr Wissen unverzichtbare Partner zur Beseitigung unserer Unwissenheit und des Elends sind.

Seit der Anerkennung durch die Vereinten Nationen 1992 wird dieser Tag in der ganzen Welt von einer steigenden Anzahl von Menschen und öffentlichen Organisationen der Zivilgesellschaft begangen. An diesem Tag versammeln sich Bürger in Schulen, auf öffentlichen Plätzen, in Rathäusern oder Kulturzentren, bei der UNO oder im Zentrum eines Dorfes um den Erfahrungen der Ärmsten eine Stimme zu geben, um „NEIN“ zu sagen zur Fatalität der Armut, um Momente der Gemeinsamkeit, des Gedankenaustauschs und des Nachdenkens über Armut zu erleben. Diese Treffen stärken das Bewusstsein jedes Einzelnen und zeigen der Gesellschaft auf, welchen Platz jeder Einzelne einnimmt.

«  Das ist unser Tag. Man kann ohne jede Scham alles sagen was man auf dem Herzen hat. » Vierte Welt Aktivmitglied

Seit der Installation der ersten Gedenkplatte auf dem Trocadéro in Paris sind zahlreiche Repliken in der ganzen Welt eingeweiht worden, eine große Solidaritätskette zum Kampf gegen die Armut.

www.refuserlamisere.org

 

In Luxemburg wurde der “Tisch der Solidarität” am 17. Oktober 2004 im Centre Culturel de Rencontre Neumünster in Luxemburg-Grund eingeweiht als Zeuge des Kampfes der Ärmsten gegen Armut und soziale Ausgrenzung.

 

table de la solidarité